YChurch startete in Wetzlar
CVJM kann Kirche – YChurch Wetzlar
Schon lange gibt es in der unteren Stadtkirche in Wetzlar keine regelmäßigen Gottesdienste mehr. Dabei liegt sie gut erreichbar in der Altstadt und hat eine offene und helle Atmosphäre. An einem Sonntagabend im Februar füllt sie sich wieder mit Leben. Der CVJM-Kreisverband Wetzlar/Gießen hatte zur YChurch. eingeladen.
Entstanden ist die YChurch. Bewegung im CVJM Baden. Dabei mag der Slogan „CVJM kann Kirche“ erstmal irritieren. War unser Selbstverständnis als CVJM in der Vergangenheit, dass wir uns auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen spezialisieren und in Partnerschaft mit einer Kirchengemeinde, Ladeskirchlichen Gemeinschaft oder freien Gemeinde arbeiten.
Doch was ist, wenn es keinen Partner (mehr) gibt? Wenn CVJM nicht nur die Jungschar macht, sondern geistliche Heimat für Menschen aller Altersklassen wird? An einigen Orten sind CVJM schon Kirche, ob sie es wahrhaben wollen oder nicht.
Wir im Kreisverband Wetzlar/Gießen haben eine starke Freizeitarbeit. Es gibt nicht wenige junge Erwachsene für die diese Freizeiten geistliche Heimat sind. Sie erleben dort Offenheit, Gemeinschaft und Raum, um über Lebens- und Glaubensfragen zu reden und neue Antworten auf alte Fragen zu finden oder sogar neue Fragen. Das ist gut, dass es diesen Ort gibt – aber es reicht eben nicht, wenn man das ein, zwei, dreimal im Jahr auf einer Freizeit erlebt.
Für uns ist YChurch die Antwort auf diese Sehnsucht, solch einen Ort in den Alltag zu bringen. Mitten in die Stadt, mitten ins Leben.
Dass YChurch auch ganz vielfältig sein kann, durften wir auf einem Inspirationstreffen im Januar erleben. Der CVJM-Westbund hatte nach Wuppertal eingeladen. Die Referent:innen aus Baden berichten von ganz unterschiedlichen Formen: in Hängematten unterm Sternenhimmel oder auch einfach im Wohnzimmer am Couchtisch. Intensiv haben wir darüber nachgedacht, wie YChurch bei uns aussehen kann: Eher klassisch soll der Start werden mit einem Gottesdienst.
Zwei Wochen später stehen wir in Wetzlar und haben keine Ahnung, wer und wieviele unserer Einladung folgen werden. Wir haben auch nicht den Anspruch, die neue Mega-Church zu werden. So 20 bis 30 Leute, die einen festen Kern bilden wären schon schön. Kurz vor 18 Uhr füllt sich die Kirche. Am Ende sind 140 Personen unserer Einladung gefolgt. Wir sind überwältigt.
Spät Abends stehen wir mit dem Kernteam zusammen. Ehrlich gesagt haben wir mehr Fragen als vorher. Wieviele kommen wieder? Oder wollten sie nur mal gucken? Wir wissen nicht, wo die Reise hingeht. Aber wir sind gestartet. Gemeinsam wollen wir den Rahmen YChurch füllen. Aber eins ist sicher: YChurch wird ein Thema bleiben – auch bei uns.
Autoren: Christian Hilk, Denis Werth
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